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Mit Pfarrvikar Francis Pinnaka nach Indien



Er stammt aus dem Süden von Indien, doch seit nun fast schon zehn Jahren sind ihm der Bayerische Wald und vor allem die Stadt Waldkirchen zur zweiten Heimat geworden. Pfarrvikar Francis Pinnaka. Weil aber nun feststeht, dass er im Sommer nächsten Jahres wieder zurückberufen wird in seine Ursprungsdiözese, will er noch einmal eine Reise in seine Heimat durchführen, wo er besonders interessierten Menschen aus der Bayerwaldregion sein Dorf, die Leute dort, die wunderbaren Sehenswürdigkeiten im so genannten "Goldenen Dreieck" von Indien zeigen will. Ein von Herzen kommendes Abschiedsgeschenk sozusagen.

"Bin zum halben Waldler geworden"

Der schlanke, ruhige 56-Jährige gehört irgendwie längst zum Stadtbild von Waldkirchen. Und als ein Teil des bestens zusammenarbeitenden Trios Stadtpfarrer-Kaplan-Pfarrvikar ist er ohnehin ein echter Eckpfeiler im Alltag in der Pfarrei Sankt Peter und Paul und in den Pfarreien Böhmzwiesel und Karlsbach. Mit seiner bescheidenen, zurückhaltenden stillen Art hat er sich einen guten Namen bei der Pfarrbevölkerung gemacht und er selbst sei schon zu einem "halben Waldler geworden", wie er selbst sagt.


Seine Wurzeln liegen im Bistum Nelore und in einem kleinen Dorf namens Dakkili, wo er mit zwei Brüdern in einer Bauernfamilie aufgewachsen ist. Reis haben sie in erster Linie angebaut. Nach der Volksschule war beim jungen Francis schnell klar, dass er einen Beruf im religiösen Bereich einschlagen wollte. Seine Eltern haben es ihm ermöglicht zu studieren und nach drei Jahren Theologie und vier Jahren Philosophie ist er 1993 zum Priester geweiht worden. Sechs Jahre lang ist er in drei verschiedenen Pfarreien in seiner Heimatdiözese tätig gewesen. Und mit seinem Wesen, seinem Können im Umgang mit Menschen, seiner Art, den Glauben ins Volk zu tragen, ist er auch seinen Vorgesetzten aufgefallen. So auch jenem Bischof aus dem Nachbarbistum, der in Rom studiert hatte und viel in Europa und auch in Deutschland unterwegs war.

Jener Bischof sei es gewesen, berichtet Francis, der ihn für einen Auslandsaufenthalt vorgeschlagen hat. Als genau den richtigen, weltoffenen, jungen Inder. "Ich hab dann neben Englisch vor allem auch Deutsch gelernt, als es feststand, dass ich nach Europa sollte und durfte", sagt der 56-Jährige. Freilich habe es anfangs noch etliche sprachliche Probleme gegeben, doch er habe sich schnell zurechtgefunden. Zuerst in der Pfarrei Schwarzenfeld in der Diözese Regensburg, dann in der Diözese Passau bei den elf Monaten in Spiegelau und acht Monaten in Haus im Wald. Und dann wurde er nach Waldkirchen versetzt . . .

Bestens habe er sich eingelebt, toll habe es ihm von Anfang an in dieser Stadt gefallen, sagt er. Mit den Menschen sei er schnell warm geworden und die hätten ihn auch schnell anerkannt als guten Seelsorger. Alle Aufgaben, die im täglichen Leben einer Pfarrei anfallen, habe er durchgemacht. Von der Taufe über Eheschließung bis zu Beerdigungen, von Einweihungen bis Jubiläen, von Gedenkmessen bis zur Gestaltung der großen kirchlichen Feste wie Ostern oder Weihnachten, er habe in der Schule zu tun gehabt, habe gerne mit Kindern gearbeitet, aber auch bei der Betreuung der älteren Generation.

Gerne indischaufgekocht

Sehr viel engagiert habe er sich als Seelsorger im "nun leider nicht mehr existierenden" Krankenhaus oder auch bei der Arbeit in und mit den Seniorenclubs. Und diese Vielfalt werde er gerne auch noch mit ganzem Herzen in seinem zehnten Jahr in Waldkirchen weiterführen bis zu seiner Rückkehr nach Indien.


Dankbarfür Spenden

Und weil er diese starke Spendenbereitschaft der Bevölkerung sah und zeigen wollte, wie gut die Hilfen angelegt sind, hat er schon 2016 einmal eine großangelegte, zwölftägige Indien-Reise in den Süden des Subkontinents organisiert. 21 Leute sind mit ihm nach Indien geflogen "und es war ein unvergessliches Erlebnis für mich, aber auch für die Teilnehmer und besonders für meine Leute daheim, als diese Reisegruppe mit mir dort unterwegs gewesen ist".


Jetzt, schon mit dem Gedanken im Kopf, dass es für ihn im Sommer 2023 Abschied nehmen heißt, will er nochmals mit interessierten Waldlern auf Reisen gehen. Ins "Goldene Dreieck" von Indien – so bezeichnet, weil die zu besuchenden Millionenstädte Delhi, Agra und Jaipur auf der Landkarte eben so ein Dreieck bilden.

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